+++Exkurs+++ Die Geschichte des Weinbaus in der Gemeinde Bornich

Der Weinbau hat in der Gemeinde Bornich eine lange Tradition. Den Wein haben bereits die Römer an Mosel und Rhein gebracht. Wenn es auch sicher nicht die Römer waren, die die Weinrebe am Mittelrhein kultivierten, so gilt es jedoch als sicher, dass der Weinbau um das Jahr 1000 n. Chr. aus den benachbarten Gebieten – Rheingau, Rheinhessen und Mosel – in das enge Mittelrheintal mit seinen steilen Hängen vorgedrungen ist. Im Buch „Chronik der Gemeinde Bornich“ von Gustav Leonhardt aus dem Jahre 1988 ist beschrieben, dass von einem Weinberg im „Bornicher Eldege“ (heutige Lage Edel) bereits in einer Urkunde über die Stiftung eines Altars auf Burg Rheinfels in St. Goar (erbaut um 1245 von den Grafen von Katzenelnbogen) die Rede ist. Eine weitere Erwähnung findet sich in Aufzeichnungen aus 1385, in denen berichtet wird, dass Leute von Bornich, die auf fünf Wagen Wein transportierten, überfallen und gefangen genommen wurden. Um 1400 setzt sich die Gräfin Anna von Katzenelnbogen (hierbei wird es sich wohl um die Anna aus der älteren Linie des Geschlechts gehandelt haben, durch deren Heirat mit Johann IV aus jüngeren Linie die beiden Linien der Grafschaft von Katzenelnbogen 1402 wieder vereint wurden) für die Bornicher ein, um das Geld von einem Kölner Bürger zu bekommen, der Wein „auf Borg“ bekam, dann aber nicht bezahlte. Auch in späteren Aufzeichnungen wird immer wieder auf Weinberge und Weinbau in Bornich hingewiesen. Der Gedanke zur Gründung einer Winzergenossenschaft reifte in der Notzeit der Weltwirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg. Man überlegte, die Lagerung und Vermarktung des Bornicher Weines im Wege eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses gemeinsam zu betreiben. 1933 wurden die ersten Gespräche und Beratungen über die Gründung einer solchen Genossenschaft geführt. Am 13. August 1934 fand die Gründungsversammlung der Winzergenossenschaft „Loreley“ Bornich statt. Bis heute betreiben einige unserer Familienmitglieder in Bornich aktiv Weinbau und engagieren sich in der Genossenschaft. Interessant ist in diesem Kontext, dass am 13. März 1435 die Rebsorte Riesling erstmals urkundlich in einer Rechnung über Setzreben einer neuen Weißweinsorte erwähnt wird, die in Rüsselsheim an Johann IV von Katzenelnbogen ausgestellt wurde. Der weitaus überwiegende Anteil der von den Winzerinnen und Winzer der Winzergenossenschaft „Loreley“ Bornich heute angebauten Weine ist von dieser Rebsorte. Weitere Informationen zur Geschichte des Bornicher Weinbaus können in der „Chronik der Gemeinde Bornich“ nachgelesen werden.

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