Die Chronik der Stammlinie Stern | Quellen und Hintergründe zu den Forschungsergebnissen

Veröffentlicht: 1. Mai 2017, aktualisiert: 15. Oktober 2023

Hintergründe zur Erforschung der Stammlinie Stern

Im Zuge der Betrachtung unserer Stammline konnte ich bei den frühen Generationen auf Informationen zurückgreifen, die bereits in Wiesbaden erforscht und Anfang der 1990er Jahre veröffentlicht wurden.

Obwohl ich schon vor einigen Jahren im Internet bei „genealogie.becker-wiesbaden.de“ auf die „ältesten Sterns“ und den „Stammbaum von Simon Stern“ von Erich und Wilma Stern aus Wiesbaden stieß, vermutete ich keine Verbindung nach Wiesbaden. Die damals vorhandenen Unterlagen und Informationen führten nur bis zu Johann Adam Stern Junior (* 1815) und dessen Herkunftsort Leopoldshafen bei Karlsruhe.

Nachdem ich mich die letzten Jahre überwiegend mit anderen Vorfahrenlinien beschäftigt hatte, stand Ende 2016 die Stern-Linie auf der Agenda.

Der entscheidende Fund

Bei der Suche in den Kirchenbüchern von Leopoldshafen (Schröck) und dem benachbarten Eggenstein fand ich einen Vorfahren mit Namen Sebastian Stern (+ 1749 im Alter von 51 Jahren), der aus Wiesbaden stammte. Dessen Vater war der Wiesbadener Wagner Caspar Stern. Natürlich kam mir sofort der Gedanke an die „ältesten Sterns“ aus Wiesbaden, allerdings konnte ich zunächst keinen Zusammenhang herstellen.

In der ebenfalls von Erich und Wilma Stern erstellten Abschrift des „Wiesbadener Kirchenbuchs 1713 – 1734“ fand sich später ein Konfirmationseintrag vom 7. Juli 1715. In diesem ist ein Sebastian Stern erwähnt, dessen Vater Caspar hieß. Sebastian wird dort als 14 1/2 Jahre alt angegeben, eine Differenz von zwei Jahren zu der Angabe im Eggensteiner Sterbeeintrag. Zudem sind in einer Einwohnerliste von Wiesbaden aus dem Jahr 1722 ein Caspar Stern mit Frau Maria Catharina und den Kindern Sebastian 24, Georg 22, Bernhardt 18, Bartholomaeus 15 und Juliana 11 genannt.

Ein Kaspar Stern ist auch in einem Ende 2016 bei „Familienforschung Tepper“ veröffentlichten Entwurf des „Ortsfamilienbuches von Bierstadt“ als Vater des Wagnermeisters Johann Bernhard Stern (* 1705 in Wiesbaden) aufgeführt.

In einem der bekannten Genealogieportale stieß ich auf den Eintrag eines Caspar Stern und eine dort erkennbare Verbindung zum „Stammbaum von Simon Stern“, allerdings ohne Bezug zu Sebastian Stern.

Der Beweis

Was noch fehlte, war ein Beweis, dass dieser Caspar tatsächlich der Vater von „meinem“ Sebastian Stern ist. Ich kontaktierte Alfred Stern, den Einreicher der Daten, der zufällig ein Sohn von Erich und Wilma Stern ist und mir die einschlägigen Seiten aus dem Buch seiner Eltern zur Verfügung gestellt hat. Dort ist nachgewiesen, dass ein Sohn von Caspar Stern mit Namen Sebastian „im Durlachischen“ geheiratet hat und dort verstorben ist. Der Hinweis stammt jedoch interessanterweise ursprünglich nicht aus Kirchenbucheinträgen sondern aus der Testamentseröffnung von Maria Catharina, der Mutter von Sebastian Stern vom 6. März 1775, die ihn überlebt hat (Conradt Schauerhofer als Curator über Juliana Sternin und Sebastian Stern im Durlachischen hinterlassene Kinter).

Außer dieser Testamentseröffnung, der Erwähnung seiner Konfirmation am 7. Juli 1715 und in dem Verzeichnis der Einwohner von Wiesbaden vom 3. März 1722 haben Erich und Wilma Stern bei ihrer Forschung „von oben nach unten“ wohl keine weiteren Informationen über Sebastian Stern herausgefunden. Mit der sehr vagen Ortsangabe „im Durlachischen“ wäre ein Fund in Eggenstein aber auch reiner Zufall gewesen.

Spannend, dass ich nach mehr als einem viertel Jahrhundert mit meinen Forschungsergebnissen von „unten nach oben“ die Verbindung herstellen und die Linie von der Herkunft der Sterns in Gaulsheim im 16. Jahrhundert bis zu meinen Kindern vervollständigen konnte.

Zwischenzeitlich habe ich den Stammbaum von Simon Stern und die anderen Auswertungen von Erich und Wilma Stern in Gänze gesichtet. Die Daten sind in die Übersicht der Nachkommen von Lorenz und Simon Stern eingeflossen.

Quellendokumente und weitere Lektüre

Alle Angaben zu den jüngeren Generationen in unserer Familienchronik stammen von im Familienbesitz befindlichen Originaldokumenten respektive aus Informationen von Familienangehörigen. Außerdem sind einzelne Informationen der „Chronik der Gemeinde Bornich“ von Gustav Leonhardt entnommen. An deren Erstellung hat Oswald Albrecht Stern damals aktiv mitgewirkt.

Die meisten Daten entstammen den Kirchenbüchern der genannten Orte. Diese habe ich überwiegend im Kirchenbuchportal Archion, vereinzelt bei Family Search eingesehen. Bei der Suche in Bornich, Eggenstein und Leopoldshafen haben mir die dortigen Ortsfamilienbüchter einige Zeit erspart.

Ergänzt habe ich die Chronik durch Angaben im Buch „Die Geschichte von Leopoldshafen“ von Paul Fütterer. Die aktuelleren „Chroniken von Eggenstein, Leopoldshafen und Graben“, die wesentlich von Konrad Dussel zusammengetragen wurden, sind eine interessante Hintergrundlektüre.

Zu den frühen Generationen in Wiesbaden und Gaulsheim wurde größtenteils auf den „Stammbaum von Simon Stern“ und die weiteren Veröffentlichungen von Erich und Wilma Stern zurückgegriffen. Auch in der „Hessischen Familienkunde“ publizierte Beiträge von Helmut Thomä habe ich konsultiert. Diese waren in Antiquariaten noch verfügbar, können aber auch im Mitgliederbereich der „Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung“ online eingesehen werden. Einige dieser Informationen werden – z. T. wörtlich – auf „genealogie.becker-wiesbaden.de“ zitiert.

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